RÜDIGER HARMS


Ein Interview von Manfred Wildfeuer

Dem INGOLD-Fan sind sicherlich die bisher veröffentlichten Interviews von Gerhard Förster (INGOLD Kleinband Nr. 25), Christian Zeiser (Zurga Nr. 2) und Jürgen Metzger (Comic-Archiv Nr. 12) in bester Erinnerung.
Dennoch beantwortete mir Rüdiger Harms ein paar Fragen, die möglicherweise neue Aspekte bringen.

Manfred:

Dich neu vorstellen zu müssen, hieße ja "Berge in die Alpen tragen". Gibt es im privaten Bereich dennoch neues, was die Leser interessieren könnte?
Rüdiger:


Ich bin nicht mehr Vater von vier, sondern von sechs Töchtern. Genau zehn Jahre nach der Geburt unserer vierten Tochter sind wir noch mit Zwillingen gesegnet worden. Übrigens bin ich nicht mehr 30 Jahre alt. Es erheitert mich immer ein wenig, wenn von mir irgendwo als von einem "jungen Nachwuchszeichner" die Rede ist.

M: Seit Piccolo Nr. 56 machst Du den INGOLD ganz alleine. Hat sich diese damals getroffene Entscheidung bewährt?
R: Für mich ja! Seit der Nr. 56 macht es mir viel mehr Freude, INGOLD-Folgen zu schaffen.

M: Könntest Du Dir vorstellen, INGOLD als Farbgroßband im Lehning-Format zu veröffentlichen?
R:

Das kann ich mir gut vorstellen. Ich erinnere mich, daß Norbert Dargatz und ich bei langen Telefonaten davon geträumt haben. Ich befürchte aber, daß sich ein solcher Plan finanziell nicht trägt.

M: Wie ist der weitere Verlauf der Serie geplant?
R: Da laß ich mich selber überraschen!

M: Wie schätzt Du die Aktivitäten der INGOLD-Fans ein? Kommt häufig Fanpost?
R:

Mir genügt, wenn das Heft gekauft wird. Manchmal kommen Telefonanrufe (meist wenn Besuch da ist. Was mögen die wohl denken?!)

M:

Wieviel Freizeit mußt Du von Deiner Familie abverlangen, um im jetzigen Erscheinungsrythmus die Serie INGOLD weiterzuführen?
R: 70 Stunden pro Heft, wenn nicht mehr!

M:

In dem Interview im Kleinband Nr. 25 stand zu lesen, daß Du immer noch nicht auf die Einladung von Hansrudi Wäscher zurückgekommen bist. Ist in der Zwischenzeit daraus etwas geworden?
R:


Im April 1982 durfte ich für einen Tag bei den Wäschers zu Gast sein. Ich muß nicht erst darlegen, mit welchen Empfindungen ich immer noch an dieses Ereignis denke. Hansrudi und Helga Wäscher sind sehr, sehr liebe Menschen. Ich bin damals geradezu väterlich aufgenommen worden.

M:

Obwohl Du schon lange Deinen eigenständigen Zeichenstil gefunden hast, wird dieser immer wieder mit HRW in Verbindung gebracht. Könntest Du Dir eine Arbeit an einer Wäscher Comicfigur vorstellen?
R:




Eine HRW-Figur von RHW (Rüdiger Harms, Wilhelmshaven)? Es gab in der Vergangenheit Überlegungen in dieser Hinsicht. Ich würde allerdings niemals eine der großen Serien weiterführen wollen. Das muß allein in Wäschers Hand bleiben. (Fremdzeichnungen von SIGURD; NICK oder FALK - von wem auch immer und wie gut auch immer gestaltet - berühren mich sehr unangenehm!) Aber eine Gestalt wie ULF - wenn Wäscher selber sie nicht mehr weiterführen will - das könnte mich schon reizen. Ich müßte allerdings exklusiv die Rechte erhalten. Daran wird es wohl scheitern.

M: Wird es den INGOLD über die Jahrtausendwende hinaus auch noch geben?
R: An mir soll es nicht fehlen!

M: Ließt Du neben INGOLD auch noch andere Comics?
R:


Ich lese tatsächlich von Zeit zu Zeit die INGOLD - Serie durch. Und das immer wieder mit einer ganz seltsamen Bewegung. Es ist doch sehr viel von meinem Leben - jedes Bild ruft bestimmte Erinnerungen hervor. Aber das war ja nicht die Frage. Natürlich lese ich alle Wäscher-Comic. Weitere Comics lese ich nicht!

M: Möchtest Du den Comicfreunden noch etwas besonderes mitteilen?
R: Ohne Käufer und Leser gäbe es den INGOLD schon lange nicht mehr. Vielen, vielen Dank, Ihr lieben Freunde!


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Stand: 23.05.2018          © Wildfeuer Verlag • Schrönghamer-Heimdal-Weg 1 • 94261 Kirchdorf