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MICHAEL GOETZE
Ein Bericht von Heinz Munter
Michael Goetze wurde am 27. August 1948 in Brunsbüttel geboren. Er ist einer der wenigen Starzeichner der deutschen Szene,
der es wirklich schafft das Flair eines Wäscher-Helden originalgetreu wiederzugeben.
Michael Goetze veröffentlichte erste Comic-Hefte Ende der 1960er Jahre im Eigenverlag. Er bewarb sich mit diesen Arbeiten
beim Tessloff Verlag und zeichnete ab 1974 dann die Familie Feuerstein-Comicalben. Zwei Jahre später stellte Tessloff
die Comicproduktion ein und Condor übernahm die Lizenzen. Hier betätigte sich Goetze auch bei den TV-Adaptionen Heidi,
Pinocchio und Sesamstrasse.
1979 startete er parallel sein eigenes Magazin Voltfeder bei dem er sich künstlerisch in allen möglichen Stilen betätigen
konnte.
Ab 1984 zeichnete er die Masters of the Universe-Comicserie als Begleitprogramm zu den Actionfiguren.
Michael Goetze war wohl einer der ersten Comiczeichner, die sich mit den Möglichkeiten des Computers beschäftigten.
Dabei ging es ihm nicht darum, seine gezeichneten Entwürfe im Computer zu verwalten - eigene Welten sollten entstehen,
die von den speziellen Möglichkeiten des Rechners Gebrauch machten.
Eine klassische Zeichnerkarriere hat er allerdings auch hinter sich, und wie so viele andere Zeichner arbeitete er an
fremden Comic-Serien, unter anderem war er an den Umsetzungen von Held!, Winnetou, Familie Feuerstein und Pinocchio beteiligt.
Durch eine Fernsehsendung angeregt, kaufte er sich einen Computer, um das Gesehene nachzumachen. Der Schneider CPC wurde
dann auch gleich geordert: 3D-Körper sollten gezeichnet, gedreht und schattiert werden. Doch der CPC erscheint unglaublich
langsam, der Speicher begrenzt und der Atari ST war nah. Der ST erfüllte gleich mehrere Wünsche auf einmal: Großer Speicher,
Maus und Geschwindigkeit. Nach ersten Versuchen mit CAD-3D und Degas programmiert Goetze sein eigenes Malprogramm in GFA-Basic, "Pixelart".
Pixelart kombinierte 3D mit flachen Hintergründen. Der Computer erleichterte mit Drahtgittermodellen das Erstellen von
Figuren und schwierigen Perspektiven. Dank einer Objektbibliothek wird vieles mehrfach verwendet und erst im letzten
Arbeitsschritt optimiert.
Ab 1986 schuf er die Albenserie "Das Robot-Imperium" für den Carlsen Verlag, die vollständig am Atari ST Computer
gezeichnet wurde. Für die damalige Zeit war dies eine Pionierleistung.
Der erste Teil erschien noch in Schwarzweiß mit teils beeindruckenden Abstufungen.
Der zweite Teil war komplett farbig. Jedes Bild wurde von einem Epson FX-80 in vier Druckvorgängen gedruckt.
Den Rasterwert bestimmt er dabei nach Gefühl.
Bei den ersten beiden Bänden ist Goetze auf der Rückseite an einem Atari ST zu sehen. Im zweiten Band wurden dann auch
zwei Software-Programme zum Verkauf angeboten: ComicPrint (Erstellung einer Farb-Comicseite) und Vector Paint 3D.
Letzteres war der Nachfolger von Pixelart und ein 3D-Programm zum Generieren und Einfügen von 3D-Körpern in gezeichnete
Hintergründe. Ob der dritte Band auch mit dem Computer gezeichnet wurde, steht nicht genau fest, da technische Angaben fehlen.
Die Reihe hat ein offenes Ende nicht etwa weil die Ideen ausgingen, sondern das Robot Imperium kein großer Erfolg war.
Die Geschichte war nur mäßig originell und hob sich einzig durch die Gestaltungsform des Comics hervor.
Trotzdem hielt er an dem Computer fest: "Remo" und "Antrachor" benutzen aufwändige Raytracing-Grafiken mit realistischen Schatten.
Nach der Heftserie Zeitmaschine und der Piccolo-Serie Roland, die er für den Verlag Comic Club Hannover anfertigte, zeichnete
er ab 2002 die Falk Piccolos von Hansrudi Wäscher für den Hethke Verlag.
2004 wurde er Zeichner von Hansrudi Wäschers Weltraum-Serie Nick. Wäscher selbst textete die Piccolo-Serie bis zum Schluss im Jahr 2007.
Für den Comic Club Hannover zeichnete er auch die Serie Remo - Abenteuer im All. Die Piccolos Nr. 1-27, eine Fortsetzung
der Lilliput Serie in Farbe, erschienen von 2009 - 2011.
2008 begann Goetze die Arbeit an der Serie Korwin, ebenfalls eine Piccolo-Serie im Wäscher-Stil für den Wildfeuer Verlag.
In dieser Serie erschienen 15 Piccolos von Mai 2008 - Juni 2011.
Da Michael Goetze mit Aufträgen überlastet war, wurde bei Korwin erstmal eine Pause eingelegt. Mit Nr. 15 endet das erste Abenteuer.
Seit 2009 zeichnet Michael Goetze die Tibor III. Serie für den Wildfeuer Verlag.
Im November 2012 erschien der erste Tibor Sonderband aus seiner Feder.
2014 übernahm er die zeichnerische Umsetzung der Ulf Piccolos, in denen das abgebrochene Abenteuer von Hansrudi Wäschers Ulf für
den Kölling Verlag zum Abschluß gebracht wird.
Inzwischen kann Michael Goetze auf eine über 40jährige Comic-Schaffenszeit zurückblicken.
Quelle: Internet
zur Michael Goetze - Checkliste
Mehr Informationen zur TIBOR III. SERIE lesen Sie hier
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